Neurologische und internistische Erkrankungen
Aphasie
Man spricht hier von einer erworbenen Sprech- und Sprachstörung, bei der die Wortfindung, das Sprechen, Lesen und Schreiben, die Artikulation, der Satzbau und das Sprachverständnis beeinträchtigt sein können. In den meisten Fällen ist ein Schlaganfall die Ursache für eine Aphasie.
Dysarthrie
Bei einer Dysarthrie ist die Steuerung und Ausführung von Sprechbewegungen beeinträchtigt. Stimmgebung, Sprechatmung sowie Betonung oder Tonfall sind gestört. Ein vermehrter oder verminderter Speichelfluss und eine eingeschränkte Beweglichkeit von Zunge, Lippen, Gaumensegel und Kiefer können beobachtet werden. Menschen mit einer Dysarthrie sprechen häufig langsam und mit sichtbarer Anstrengung.
Sprechapraxie
Bei der Sprechapraxie sind phonologisch- phonetische Leistungen beeinträchtigt, das heißt, beim Sprechen werden Laute ersetzt, hinzugefügt oder weggelassen. Die betroffenen Patienten wissen was sie sagen wollen, aber die Erinnerung daran, wie die Sprechorgane bewegt werden müssen, um die Laute und Wörter auszusprechen, ist beeinträchtigt. Beim Sprechen sind Suchbewegungen mit der Zunge und den Lippen zu beobachten.
Dysphagie
Hierbei handelt es sich um eine Schluckstörung, bei der der Transport von fester und/ oder flüssiger Nahrung vom Mund bis in den Magen gestört ist. Es kann sein, dass dem Patienten die Nahrung aus dem Mund läuft, in die Nase gelangt, in der Lunge aspiriert wird oder in der Mundhöhle oder im Rachen verbleibt.
Bei wiederkehrenden Lungenentzündungen, unklarem Fieber, feucht gurgelnd klingender Stimme, eingeschränktem Husten- oder Würgereiz sollte unbedingt eine Schluckdiagnostik erfolgen.
Laryngektomie
Aufgrund eines Kehlkopftumors oder einer anderen Krebserkrankung im Kehlkopfbereich oder des tiefen Rachens kann es notwendig sein, den Kehlkopf teilweise oder vollständig operativ zu entfernen. Die Atmung erfolgt anschließend über eine angelegte Atemöffnung am Hals, ein sogenanntes Tracheostoma. Dieser Atemausgang wird meist mit einer individuell angepassten Kanüle versorgt.
Der Kehlkopf steht damit nicht mehr für die Stimmgebung beim Sprechen zur Verfügung, was die gravierendste Beeinträchtigung nach einer Laryngektomie darstellt.
Durch intensive Übung und Geduld können mit einer Ersatzstimme die kommunikativen Fähigkeiten trainiert werden. Zum Einsatz kommen dabei unter anderem
- Ösophagus- Ersatzstimme
- elektronische Sprechhilfen
- Stimmprothesen
Welche Möglichkeiten für den betroffenen Patient in Frage kommt, hängt von der Art und dem Ausmaß der Operation ab und wird individuell mit dem Patienten, Arzt und Logopäden geklärt.